Die Grund­steu­er B dür­fe nicht an­ge­ho­ben wer­den, mah­nen die bei­den Frak­tio­nen.

Die ge­plan­te Er­hö­hung der Grund­steu­er B wird die CDU nicht mit­tra­gen. Das sag­te Frak­ti­ons­chef Wolf­gang Kai­ser nach der Etat­be­ra­tung der Uni­on. Er hat die Stadt in ei­nem An­trag auf­ge­for­dert, auf ihr Vor­ha­ben zu ver­zich­ten. Sie soll statt­des­sen Al­ter­na­ti­ven er­ar­bei­ten, um ihr struk­tu­rel­les Haus­halts­de­fi­zit zu lö­sen.

„Meh­re­re Ana­ly­sen ha­ben in der Ver­gan­gen­heit deut­lich ge­macht, dass Gre­ven­broich kein Ein­nah­men-, son­dern ein Aus­ga­ben­pro­blem hat“, sagt Kai­ser. Ei­ne Er­hö­hung des Grund­steu­er-B-He­be­sat­zes von 500 auf 625 Punk­te in die­sem und auf 750 Punk­te im über­nächs­ten Jahr sei kei­ne Lö­sung. Die Stadt­ver­wal­tung müs­se viel­mehr ein Kon­zept ent­wi­ckeln, das tief in die Struk­tu­ren des Haus­halts ein­grei­fe.

Ei­ne hö­he­re Grund­steu­er B wür­de zwar Ein­nah­men von drei Mil­lio­nen Eu­ro be­deu­ten – aber: „Im Ver­gleich zu ge­plan­ten Er­trä­gen von rund 159 Mil­lio­nen Eu­ro ist das nur ein Trop­fen auf dem hei­ßen Stein in ei­nem Zeit­raum von zwei Jah­ren“, sagt Kai­ser. Die Er­hö­hung ver­hel­fe der Stadt le­dig­lich zu ei­nem ge­plan­ten Jah­res­er­geb­nis von 1,4 Mil­lio­nen Eu­ro in 2024 – dem Jahr, in dem das Sa­nie­rungs­ziel er­reicht wer­den muss. „Sie ret­tet nur die Hoch­rech­nung, mehr nicht.“

Vor al­lem in „schwie­ri­gen Pan­de­mie-Zei­ten“ soll­te auf ei­ne Grund­steu­er-Er­hö­hung ver­zich­tet wer­den, ap­pel­liert der CDU-Chef. „Nicht nur Un­ter­neh­mer mit Ei­gen­tum, son­dern auch Mie­ter von Ein­zel­han­dels­lo­ka­len oder Gas­tro­no­mie­be­trie­ben wer­den da­mit zu­sätz­lich be­las­tet“, mahnt Kai­ser. Auch jun­ge Fa­mi­li­en, die ein Ei­gen­heim oder ei­ne Ei­gen­tums­woh­nung in Gre­ven­broich er­wor­ben ha­ben, sei­en be­trof­fen – „ge­nau­so wie Mie­ter, die das über die Ne­ben­kos­ten­ab­rech­nung zu spü­ren be­kom­men“. Die Er­hö­hung der Grund­steu­er B wir­ke sich nicht nur ne­ga­tiv auf den Wirt­schafts­stand­ort aus, auch die At­trak­ti­vi­tät der Stadt als Wohn­ort lei­de dar­un­ter, so Kai­ser.

Auch die UWG hat sich in ih­ren Haus­halts­be­ra­tun­gen da­für aus­ge­spro­chen, es bei ei­nem He­be­satz von 500 Punk­ten zu be­las­sen. „In den ver­gan­ge­nen Jah­ren ha­ben wir im­mer wie­der auf die enor­me Be­deu­tung der Hö­he von Grund- und Ge­wer­be­steu­er für die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung der Stadt hin­ge­wie­sen. Es han­delt sich hier­bei um Stand­ort­fak­to­ren, die maß­geb­lich sind für den Zu­zug von Fa­mi­li­en und Ge­wer­be­be­trie­ben“, sagt Vi­ze­frak­ti­ons­chef Rolf Göck­mann.

Die Un­ab­hän­gi­gen leh­nen die ge­plan­ten Ge­büh­ren­er­hö­hun­gen ab. „Statt­des­sen plä­die­ren wir seit Jah­ren für ei­ne ef­fi­zi­en­te­re Wirt­schafts­för­de­rung zur An­sied­lung neu­er Ge­wer­be­be­trie­be, die zur Ver­bes­se­rung des Haus­halts enorm bei­tra­gen wür­den“, sagt Göck­mann.

Quelle: https://rp-epaper.s4p-iapps.com/article/e5eaf24e2759706dcb51f4f59f55af98d944ba30c5964f4af59b898a9af15165