Der CDU-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de über künf­ti­ge In­ves­ti­tio­nen in das „Pas­cal“ und das „Eras­mus“.

Herr Kai­ser, die CDU hat sich ei­ne gleich­be­rech­tig­te Be­hand­lung von Ge­samt­schu­len und Gym­na­si­en auf ih­re Fah­nen ge­schrie­ben. Was be­deu­tet das?

WOLF­GANG KAI­SER | Der Be­darf für Ge­samt­schu­len in Gre­ven­broich ist da. Das wur­de jetzt ein­mal mehr im Rah­men der wie­der­hol­ten El­tern­be­fra­gung deut­lich. Aber es gilt nun, nicht nur die Ge­samt­schu­len im Fo­kus zu ha­ben. Bei al­lem Ein­satz für die­se Schul­form dür­fen wir un­se­re bei­den Gym­na­si­en – das „Pas­cal“ und das „Eras­mus“ – nicht aus den Blick­feld ver­lie­ren. Ge­samt­schu­len und Gym­na­si­en müs­sen gleich­be­han­delt wer­den, um die bes­ten Lern­vor­aus­set­zun­gen zu schaf­fen.

Kon­kret be­deu­tet das für Sie was?

KAI­SER | Ein Bei­spiel: Wir wol­len, dass al­le Schu­len und Schü­ler in un­se­rem Stadt­ge­biet auf dem neu­es­ten Stand der di­gi­ta­len Tech­nik sind, das gilt so­wohl für die Ge­samt­schu­len als auch für die Gym­na­si­en. Wir sind da­bei schon auf ei­nem gu­ten Weg, aber es gibt noch Op­ti­mie­rungs­be­darf. Zu­dem müs­sen al­le Schu­len so aus­ge­stat­tet wer­den, dass sie über die not­wen­di­gen Un­ter­richts- und Fach­räu­me ver­fü­gen. Nach der Ge­set­zes­än­de­rung wer­den die Gym­na­si­en be­kannt­lich wie­der von G8 zu G9 zu­rück­ge­führt. Vor die­sem Hin­ter­grund for­dern wir, dass die vor­han­de­nen Raum­struk­tu­ren über­prüft und bei Be­darf ent­spre­chend an­ge­passt wer­den.

Im jüngs­ten Schul­aus­schuss hat die CDU ge­for­dert, das Pas­cal-Gym­na­si­um dau­er­haft fünf­zü­gig aus­zu­stat­ten. Was war der Grund für die­sen An­trag?

KAI­SER | Das Pas­cal-Gym­na­si­um hat ei­ne ge­neh­mig­te Vier­zü­gig­keit, wird auf­grund des grö­ße­ren Schü­ler­zu­spruchs ak­tu­ell je­doch als Fünf­zü­gig aus­ge­führt. Die­ses Ver­fah­ren muss je­des Jahr mit der Be­zirks­re­gie­rung Düs­sel­dorf ab­ge­stimmt wer­den, wird aber nur noch für das nächs­te Schul­jahr ge­dul­det. Aus die­sem Grund ma­chen wir uns jetzt für ei­ne dau­er­haf­te Fünf­zü­gig­keit und da­mit für ei­ne lang­fris­ti­ge Si­cher­heit stark. Das muss aber mit den da­mit ver­bun­de­nen räum­li­chen Vor­aus­set­zun­gen ein­her­ge­hen.

Wie vie­le Räu­me wür­den denn nach Ih­rer Ein­schät­zung am Pas­cal-Gym­na­si­um feh­len?

KAI­SER | Das lässt sich se­ri­ös zur­zeit nicht be­ant­wor­ten. Vor­aus­ge­setzt, dass der Rat un­se­rem An­trag auf ei­ne dau­er­haf­te Fünf­zü­gig­keit folgt, wird die Stadt­ver­wal­tung da­mit be­auf­tragt, ein Schul­or­ga­ni­sa­ti­ons­ver­fah­ren ein­zu­lei­ten. In die­sem Ver­fah­ren müs­sen al­le Raum­struk­tu­ren und das kom­plet­te Raum­pro­gramm dar­ge­stellt wer­den. Da­nach wer­den wir mehr wis­sen. Ich ge­he aber da­von aus, dass an­ge­sichts der stei­gen­den An­mel­de­zah­len die Raum­be­dar­fe künf­tig noch hö­her wer­den.

Und das Eras­mus-Gym­na­si­um?

KAI­SER | Über­prü­fun­gen, wie wir sie uns für das Pas­cal-Gym­na­si­um wün­schen, müs­sen selbst­ver­ständ­lich auch am Eras­mus-Gym­na­si­um durch­ge­führt wer­den. Das „Eras­mus“ hat ak­tu­ell eher Struk­tu­ren, die le­dig­lich ei­ner Drei­ein­halb­zü­gig­keit ent­spre­chen. Auch dort gilt: Mit G9 und ei­ner da­mit ver­bun­de­nen Vier­zü­gig­keit wer­den die Raum­be­dar­fe künf­tig grö­ßer. Aus die­sem Grund hat die CDU-Frak­ti­on auch für das Eras­mus-Gym­na­si­um be­reits ei­nen ent­spre­chen­den An­trag for­mu­liert, der recht­zei­tig vor der Rats­sit­zung am 13. Ja­nu­ar im Rat­haus ein­ge­reicht wird.

Sind da­mit An­bau­ten ver­bun­den – und las­sen sich die­se über­haupt an den bei­den Stand­or­ten rea­li­sie­ren?

KAI­SER | Nach ei­ner ers­ten Ein­schät­zung wer­den da­mit höchst­wahr­schein­lich bau­li­che Ver­än­de­run­gen ein­her­ge­hen. Ob und wie sie rea­li­siert wer­den kön­nen, müs­sen die von uns be­an­trag­ten Über­prü­fun­gen er­ge­ben.

Was kommt an Kos­ten auf die Stadt zu?

KAI­SER | Kos­ten­los wird das nicht zu ha­ben sein. Aber es ist kein Ge­heim­nis, dass Schu­len den Städ­ten auch Geld kos­ten. Die­se wich­ti­gen In­ves­ti­tio­nen müs­sen oh­ne Wenn und Aber ge­tä­tigt wer­den. Es geht hier schlie­ß­lich um die Bil­dung un­se­rer Kin­der, die ja auch das Ka­pi­tal für die Zu­kunft un­se­rer Stadt ist.

Was den­ken Sie, wird die Rats­ko­ope­ra­ti­on bei den CDU-An­trä­gen mit­spie­len?

KAI­SER | Höchst­wahr­schein­lich. Ich glau­be schon, dass SPD, Grü­ne und Mein Gre­ven­broich in die­ser Sa­che nicht an­ders den­ken als wir.

Wil­jo Piel stell­te die Fra­gen

(Quelle: NGZ online)